Wasserwacht Landkreis Meißen

seit 1997 engagieren sich die ehrenamtlichen Mitglieder der Wasserwacht des Landkreis Meißen beim DRK nach dem Motto: „unsere Freizeit für Ihre Sicherheit“. 

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Rettungsschwimmer werden: Das leisten die Retter!

Die Tätigkeit als Rettungsschwimmer verbindet den Spaß am Wassersport mit nützlichen, sogar lebensrettenden Kenntnissen und Fertigkeiten, die guten Schwimmern irgendwann gelegen kommen können. Daneben kann man sich ehrenamtlich, aber auch hauptberuflich als Rettungsschwimmer oder Rettungsschwimmerin engagieren. Die Voraussetzungen sind klar umrissen und dürften den meisten Kandidaten keine Steine in den Weg legen.

Als Rettungsschwimmer in Beruf und Ehrenamt

Was machen Rettungsschwimmer überhaupt – und wo? Die meisten ausgebildeten Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer in Deutschland sind ehrenamtlich tätig. Sie wenden zum Teil nicht unerhebliche Freizeit dafür auf, während der Badesaison ausgewiesene Gewässer zu beaufsichtigen und damit sicherer für alle Badenden zu machen. Die Lebensretter, meist Mitglieder beim DLRG oder beim Deutschen Roten Kreuz, bekommen dafür in der Regel kein Geld.

Doch wer das Schwimmen zum Beruf machen will, benötigt ebenfalls die Ausbildung zum Rettungsschwimmer. Das gilt für den oder die „Fachangestellte für den öffentlichen Bäderbetrieb“, kurz Bademeister. Weniger bekannt ist, dass auch in anderen Berufen eine Ausbildung zum Rettungsschwimmer dazugehört, beispielsweise bei der Polizei, aber auch für Sportlehrer.

Was Rettungsschwimmer leisten

Die Anforderungen an Rettungsschwimmer sind ausgesprochen hoch, sei es ehrenamtlich, hauptberuflich oder auch etwa bei der Wasserwacht Meißen – auch in wenig vorteilhafter Umgebung sollten sie in der Lage sein, Personen zu bergen, die nicht hinreichend schwimmen können, entkräftet oder bewusstlos sind. Das passiert schneller als gedacht – an einem harmlosen Badesee oder am Strand kann schon im flachen Wasser ein Ohnmachtsanfall, Herzinfarkt oder Schlaganfall tödlich sein. Die sichere Bergung hilfloser Personen, die eventuell durch Kleidung beschwert sind, wie bei Bootsunfällen, umfasst den Transport der Betroffenen in sicherem Griff.

Das kann für den Retter zur Herausforderung werden, wenn er oder sie verzweifelte Menschen an Land bringen will, die sich an Gliedmaßen oder Hals des Rettungsschwimmers klammern und zur Gefahr für sich selbst und den Helfer werden. Rettungsschwimmer müssen deshalb in der Lage sein, ihre Hilfe unter Wahrung der eigenen Sicherheit zu leisten. Sind betroffene Personen geborgen und bewusstlos, greifen zusätzlich Kenntnisse der Ersten Hilfe bei der Wiederbelebung, bis medizinisches Fachpersonal eintrifft. Gute körperliche Konstitution, theoretische Kenntnisse und praktische Vertrautheit im Umgang mit hilflosen Personen kommen im Berufsbild des Rettungsschwimmers zusammen.

Traumberuf Rettungsschwimmer: Ausbildung und Abzeichen

Gibt es bestimmte Voraussetzungen für die Ausbildung zum Rettungsschwimmer? Gern und gut zu schwimmen gehört dazu, und bei guter Gesundheit sollten die Kandidaten im eigenen Interesse ebenfalls sein. Auch das Alter spielt eine Rolle. Die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft DLRG bildet sogenannte Junior-Retter schon ab zehn Jahren in den Grundvoraussetzungen aus. Das Lebensrettungsabzeichen Bronze ist ab 12 Jahren in Reichweite, in Silber ab 14 Jahren und in Gold ab 16 Jahren.

Als Rettungsschwimmer tätig werden können die so ausgebildeten Anwärter dann ab 18 Jahren und nach dem Durchlaufen der vollständigen Ausbildung.

Zu den vermittelten Inhalten gehören für die Junioren zunächst:

  • Theoretische Kenntnisse der Gefahren am und im Wasser
  • Kenntnisse der wichtigsten Schwimmtechniken
  • Praktische Selbstrettung etwa bei Erschöpfung oder Muskelkrämpfen einschließlich Übungsprogramm
  • Fremdrettung durch Transportieren, Ziehen und Schleppen – Wie kann man anderen helfen? – Transportieren (Schieben, Ziehen) – Schleppen und die Handhabung einer Rettungsweste.

Dies wird beim Rettungsschwimmabzeichen von Bronze bis Gold graduell ergänzt um:

  • Streckentauchen
  • Tieftauchen
  • Schwimmen in Kleidung über längere Distanzen
  • Handhabung von Rettungsgeräten
  • Erste-Hilfe-Kurse samt Wiederbelebungsmaßnahmen

Eine bundesweit einheitliche theoretische Prüfung durch Fragebögen gehört ebenfalls zum Curriculum. Mit jeder neuen Stufe kann ein Anwärter den nächsten Grad ins Auge fassen, bis die gesamte Ausbildung durchlaufen wurde.

Weiterbildung und Karriere als Rettungsschwimmer

Mit der Ausbildung zum Rettungsschwimmer oder zur Rettungsschwimmerin stehen interessierten Personen eine Vielzahl von Berufen offen. Naheliegend ist der Werdegang als „Bademeister“, der nicht nur in öffentlichen Bädern ausgeübt werden kann, sondern mit entsprechenden Sprachkenntnissen auch international an privaten Stränden – meist saisonal und inklusive Kost und Logis für abenteuerlustige Schwimmer.

Gediegener ist der Karriereweg als Sportlehrer, aber auch als Trainer und Ausbilder für Wassersportarten einschließlich des Schwimmens – und natürlich beim DLRG für nachrückende Rettungsschwimmer. Für verschiedene Berufe rund um die Schifffahrt kommen Rettungsschwimmer ebenfalls in Frage – bei der Wasserwacht oder der Küstenwache, und nicht zuletzt in der Seenotrettung wie bei der sea-watch.org oder DGzRS Die Seenotretter.

Die Einstiegsgehälter liegen in Bereichen von 2.200 – 2.400 Euro brutto, je nach den Aussichten für den eingeschlagenen Weg kann sich dies noch steigern. Wer seine Kenntnisse ehrenamtlich einbringt, erhält im Austausch lediglich das gute Gefühl, andere vor Gefahren zu bewahren.

Fazit: Schwimmen und Retten lernen und lehren

Schwimmen und Retten hat einen steigenden Stellenwert angesichts der Tatsache, dass immer weniger Kinder richtig schwimmen lernen. Drei Viertel der Vorschulkinder und die Hälfte der Erstklässler können nicht oder nicht adäquat schwimmen, mangelnder Unterricht durch Eltern und Schule führt dazu, dass viele erst als Teenager einigermaßen sicher im Wasser sind. Das erhöht die Risiken nicht nur für die Kleinsten und nicht nur im tiefen Wasser.

Rettungsschwimmer sorgen an Stränden und Badeseen dafür, dass bei Gefahr rasch ausgebildete Hilfe bei der Hand ist. Wer sich für die Schwimmabzeichen entscheidet, kann nicht nur als ehrenamtlicher Helfer, sondern in banalen Alltagssituationen seine Kenntnisse einsetzen und vielleicht sogar dazu beitragen, dass kommende Generationen so früh und so gut wie möglich Schwimmen lernen!